Mittwoch, 30. Juli 2008

Pluto

Die neue Grafikkarte kam gestern morgen. Exakt das gleiche Modell wie vorher, bloß ohne den Defekt. In meinen Augen ist dieser schnelle und effektive Kundendienst ein Paradebeispiel für einen guten Kundendienst: Ohne, dass man selbst nachhaken muss, wird einem der Versand eines Ersatzteiles angeboten - kostenlos, versteht sich. Und bereits am Morgen des Folgetages ist dieses Teil da. Voll funktionsfähig, gratis und ohne verkomplizierenden Papierkram.

Der Preis dieses Services liegt im Preis des Computersystems bzw seiner Komponenten, welche, im Vergleich zu einigen Händlern, überteuert sind. Aber das ist der Nachteil an den meisten "großen" Firmen, denen man im Gegenzug aber auch, wie ein urmenschlicher Reflex, mehr Vertrauen entgegenbringt: DELL.

Schluss mit dem Gerede über Firmen und ihr Service: Ich habe mich natürlich sofort wieder ins Computerleben gestürzt, kaum steckte die neue Grafikkarte in ihrem Slot. Ich war überrascht, wieviel Unordnung eine ungeplante Abwesenheit im Spiel hinterlässt: Sellorders laufen aus oder sind preislich nicht mehr aktuell, im schlimmsten Fall sind sie mittlerweile Dumping im Vergleich zur Konkurrenz; wie das dann so ist, hat man kurz vor dem Vorfall einen möglichst kurzen Skill angeworfen, von daher sind also ein paar Tage Skillzeit verloren gegangen; das Sahnehäubchen sind die vier Missionen, welche man kurz vorher akzeptiert hatte und die über das Wochenende allesamt abgelaufen sind. Selbstverständlicherweise ist dabei das Standing flöten gegangen.

Nachdem dann der Originalzustand wiederhergestellt und alles in geordnete Bahnen gelenkt ist, kann man sich wieder andere Dinge neben EVE zuwenden, ich für meinen Teil habe einmal mehr in der Mangaliste auf Onemanga.com gestöbert. Und, siehe da, auch etwas Interessantes gefunden: Pluto. Mal ein anderer Manga, nicht ganz so einfältig wie Yugi-Oh! oder vergleichbare Kandidaten. Technisch überzeugend; eine interessante Story, die thematisch ein wenig an "I Robot" erinnert.

In einer fiktiven Zukunft ist die Robotertechnologie mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man moderne Modelle derselben nicht mehr vom menschlichen Vorbild unterscheiden kann. Die Roboter beginnen, menschliche Züge wie z.B. Emotionen anzunehmen. Doch das Bild wird von einer Mordserie durchbrochen: Wichtige Koriphäen der Roboterwelt werden ermordet, ebenso ein Teil der höchstentwickelsten Roboter überhaupt. Sofern man denn bei letzteren überhaupt von "ermorden" sprechen kann - letztlich sind es doch auch nur Maschinen, oder nicht?

Montag, 28. Juli 2008

Ich hab da letztens so ein Spiel mit Hammergrafik gesehen...!

Da macht man in aller Ruhe seine Missionen und holt ein paar Fregatten runter und plötzlich, ohne Vorwarnung, lebt die Grafikkarte ihre Selbstmordgedanken aus. Erst legt sie den Rechner lahm, um mir dann blaue Streifen vorzuwerfen. Was für den Stier ein rotes Tuch sind für mich blaue Streifen. Ein kleiner Trost wurde immerhin gelassen: Der Mauszeiger blieb unverändert und vereinzelte Fehler in der Struktur des Streifens offenbarten die Positionen diverser Fenster innerhalb EVEs.

Zähneknirschend versuchte ich den Affengriff. Der PC verweigerte die letzte Rettung. Den Zahnschmelz abkratzend hielt ich den Einschaltknopf des Towers tödliche zehn Sekunden. Das System konnte diesem Angriff nichts entgegensetzen und gab auf.

Ein Neustart wurde effektiv durch ein Spammen des Bildschirms mit dem gesamten ASCII-Zeichensatz in dutzendfacher Ausführung unterbunden, meine gute Laune ebenfalls. Beim zweiten Vorstoß schaffte ich es immerhin bis zum Bluescreen, der dritte brachte mich bis in den abgesicherten Modus. Dort konnte ich mich allerdings nur wenige Sekunden lang halten - das System schmiss mich einfach von den Zinnen des Desktops in den Burggraben der Verzweiflung.

Händeringend suchte ich nach einer Lösung, der technische Support riet mir, das defekte Grafikelement versuchsweise neu anzuschließen. Erwartungsgemäß schlug diese Maßnahme fehl. Ein Bildschirmtest, in Eigenregie folgend, konkretisierte das Problem auf die verdächtigte Grafikkarte.

Das war Freitag. Heute haben wir Dienstag. Kommt nur eine Frage auf: Was macht ein Computerjunkie ohne Computer? Er genießt dieses öde Spiel mit der geilen Grafik, von Nerds auch "RL" genannt. Naja, von genießen kann eigentlich keine Rede sein, das einzige Interessante sind die ungelesenen Zeitschriften & Hochglanzmagazine des letzten Quartals, die er alle an einem Tag liest. Wurde ja auch mal wieder Zeit. Nachdem er es also bis Samstagnachmittag durchgehalten hat, muss improvisiert werden.

Dinge wie Mittagschlaf oder Großmutterns Geburtstagsfeier gewinnen an Bedeutung. Der Montag versinkt gänzlich hinter einem Schleier des Vergessens bzw. Verdrängens. Jetzt, am Dienstag, hält ihn nur noch die Hoffnung auf einen schnellen Kurier am Leben, damit er schleunigst wieder im Datenstrom zwischen den Millionen Rechnern schwimmen kann.

Freitag, 25. Juli 2008

Prelude

So damit gehöre ich jetzt also auch zu jenem extrovertierten Haufen, welcher sich regelmäßig via Internetblogs die Sorgen vom Leib redet. Womit die Menschen noch vor wenigen Jahren die nächstbesten Pfarrer totgeheult haben, verstopfen sie jetzt die transatlantischen Kabelstränge: Sorge, Ängste, Hoffnungen... eher weniger. Meistens sind es sinnlose Aneinanderreihungen von Worten und Interpunktionen, welche mit Müh und Not einen Sinn ergeben. Eben so, wie die gerade gelesenen Zeilen.

Während meine Hulk also gerade zum nächstbesten Asteroidengürtel warpt, mir Howard Shore die klangliche Atmosphäre meine Zimmers versüßt und ich meine geistigen Ergüsse einmal nicht in Form einer skurrilen Geschichte sondern als umso skurrileren Blog niederschreibe, wird von mir verlangt, ein Logo für meine Corporation zu entwerfen, die Spiegel zu putzen sowie den Mülleimer zu leeren.

Da kommt in den Windungen meines Hirnes die Frage auf, was davon ich als erstes in Angriff nehmen sollte. Also wird eine Prioritätenliste angefertigt: Logo kann warten, läuft nicht weg. Der Spiegel auch nicht. Der Mülleimer hingegen läuft sowohl über als auch weg. Nachdem ich seinen Inhalt dann also eingefangen und abgetötet hatte, konnte ich mich wieder EVE widmen und den Belt von einer Pyroxeresplage befreien. Der war bestimmt dankbar.

Ich nutzte die Gelegenheit, um die DrohnenKI einem Test zu unterziehen. Wenn ich die einem Asteroiden zuweise und dieser irgendwann gänzlich abgebaut ist, wenden sie sich dann auch an den am weitesten entfernten, harmlosesten (kleinsten) Asteroiden, der innerhalb der 45 Kilometer Drohnenreichweite liegt? Zumindest während Missionen handhaben sie das so. Während mein fliegender Bumerang von diversen Fregatten mit allerlei Elektrokram malträtiert und aus der Ferne von irgendwelchen Kreuzern mit mannsgroßen Geschossen luftdurchlässig gemacht wird, suchen sich diese kleinen Intelligenzbestien grundsätzlich die Gegnergruppe aus, die mich noch uninteressant findet. Bis sie dann von den Drohnen angegriffen wird, sich wehrt und mindestens zwei meiner 800.000 ISK-Freunde in Sternenstaub verwandelt. Um die Waffentürme dann auf mich zu richten, wo ich mich ja über jedes zusätzliche Problem freue.

Aber ich muss euch enttäuschen, sie entscheiden sich, den Asteroiden gar nicht erst abzubauen. Stattdessen umkreisen sie mich und bumpen alle Schiffe innerhalb von drei Kilometern so effektiv, dass der Hauler während der MiningOP Probleme hat, ohne Traktorstrahl bis zu mir durchzudringen.

So, genug geheult, ich wollte euch nur beweisen, dass ich zu der Minderheit gehöre, welche sich in Blogs tatsächlich ausheult.