Montag, 28. Juli 2008

Ich hab da letztens so ein Spiel mit Hammergrafik gesehen...!

Da macht man in aller Ruhe seine Missionen und holt ein paar Fregatten runter und plötzlich, ohne Vorwarnung, lebt die Grafikkarte ihre Selbstmordgedanken aus. Erst legt sie den Rechner lahm, um mir dann blaue Streifen vorzuwerfen. Was für den Stier ein rotes Tuch sind für mich blaue Streifen. Ein kleiner Trost wurde immerhin gelassen: Der Mauszeiger blieb unverändert und vereinzelte Fehler in der Struktur des Streifens offenbarten die Positionen diverser Fenster innerhalb EVEs.

Zähneknirschend versuchte ich den Affengriff. Der PC verweigerte die letzte Rettung. Den Zahnschmelz abkratzend hielt ich den Einschaltknopf des Towers tödliche zehn Sekunden. Das System konnte diesem Angriff nichts entgegensetzen und gab auf.

Ein Neustart wurde effektiv durch ein Spammen des Bildschirms mit dem gesamten ASCII-Zeichensatz in dutzendfacher Ausführung unterbunden, meine gute Laune ebenfalls. Beim zweiten Vorstoß schaffte ich es immerhin bis zum Bluescreen, der dritte brachte mich bis in den abgesicherten Modus. Dort konnte ich mich allerdings nur wenige Sekunden lang halten - das System schmiss mich einfach von den Zinnen des Desktops in den Burggraben der Verzweiflung.

Händeringend suchte ich nach einer Lösung, der technische Support riet mir, das defekte Grafikelement versuchsweise neu anzuschließen. Erwartungsgemäß schlug diese Maßnahme fehl. Ein Bildschirmtest, in Eigenregie folgend, konkretisierte das Problem auf die verdächtigte Grafikkarte.

Das war Freitag. Heute haben wir Dienstag. Kommt nur eine Frage auf: Was macht ein Computerjunkie ohne Computer? Er genießt dieses öde Spiel mit der geilen Grafik, von Nerds auch "RL" genannt. Naja, von genießen kann eigentlich keine Rede sein, das einzige Interessante sind die ungelesenen Zeitschriften & Hochglanzmagazine des letzten Quartals, die er alle an einem Tag liest. Wurde ja auch mal wieder Zeit. Nachdem er es also bis Samstagnachmittag durchgehalten hat, muss improvisiert werden.

Dinge wie Mittagschlaf oder Großmutterns Geburtstagsfeier gewinnen an Bedeutung. Der Montag versinkt gänzlich hinter einem Schleier des Vergessens bzw. Verdrängens. Jetzt, am Dienstag, hält ihn nur noch die Hoffnung auf einen schnellen Kurier am Leben, damit er schleunigst wieder im Datenstrom zwischen den Millionen Rechnern schwimmen kann.

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